Memoiren einer 75-Jährigen: vhs Gilching – Erwachsenenbildung im Wandel der Zeit

Dr. Michael A. Rappenglück M.A.


75 Jahre „vhs Gilching“: Wenn ein Mensch dieses Alter erreicht, dann ist die Fülle an einzelnen Erlebnissen, gewonnene Erfahrung und Ausgestaltung der Persönlichkeit eigentlich nicht in einigen Zeilen Text zu fassen. Es nur möglich, manch wichtige Station der vhs-Werdung und auffallende Entwicklungslinien zu skizzieren: Memoiren einer 75-jährigen. Und es haben so viele Personen für die Bildungsinstitution gewirkt, im Vorstand, im Kuratorium, in der Geschäftsführung, als Lehrkräfte, als ehrenamtlich Engagierte, als politisch Verantwortliche und natürlich als Teilnehmende, dass diese Chronik darauf verzichtet, einzelne mit Namen zu nennen. Wer das eine oder andere vermisst, kann sich auf der Webseite der vhs (www.vhs-gilching.de), mehr ins Detail vertiefen. Die Geschichte der Sternwarte und der Astrogilde ist in einem eigenen Kapitel in dieser Festschrift nachzulesen. Die Leistung der vhs über Jahrzehnte hinweg, trotz immer wieder großer, die Existenz bedrohender Einschnitte, beeindruckt: Über 75 Jahre gab es ca. 28.000 Programmangebote mit ca. 220.000 Teilnehmenden und ca. 300.000 geleisteten Unterrichtsdoppelstunden. Was erzählt die Chronik?

 

Gründerzeit
Die Begeisterung für die endlich freie Bildung breiter Schichten der Bevölkerung wenige Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs begründet am 27.2.1950 den „Verein zur Förderung der Volkshochschule Gilching“ (später Volkshochschule Gilching-Argelsried e.V.). Am 14.9.1950 wird die vhs um 20.30 Uhr im Kinosaal Gilching-Argelsried feierlich eröffnet. Der Erfolg ist groß: Zu 12 Kursen kommen 301 bildungshungrige Teilnehmer. Am 24.4.1951 schon tritt die vhs dem Bayerischen Landesverband für freie Volksbildung (später bayerischer Volksschulverband, bvv) bei. Am 28.6.1951 konstituiert sich das Kuratorium – ein Vereinsorgan, in dem Personen des öffentlichen Lebens in den Trägergemeinden der vhs-Leitung in Fragen der Erwachsenbildung beratend zu Seite stehen. Von Anfang an möchte die vhs Menschen, die wenig materielle Mittel besitzen, Zugang zu jeder Bildungsform ermöglichen: Damals sind 30 % aller Hörer erwerbslos oder Jugendliche mit geringen Finanzmitteln.

 

Das liebe Geld – Bildung will finanziert sein
1952
erreicht die vhs durch Darlehen und Zuschüsse der bayerischen Staatsregierung und Maßnahmen des Bayrischen Landesverbandes für freie Volksbildung eine stabilere Förderbasis, da Mitgliedsbeiträge und Kursgebühren den Start der Erwachsenenbildung nicht gewährleisten. 1953-1954: Die Militärregierung unterstützt die vhs. 1965 zahlen Mitglieder 5,- DM (statt 4,-DM) Jahresbeitrag, heute wären das 10 € (statt 8 €). 60 Jahre später, 2025, sind 25 € zu begleichen. 1970: Die neuen Trägergemeinden Weßling und Wörthsee verbessern die Finanzierungsgrundlage durch Gebühren und öffentliche Zuschüsse. 1993: Die Zuschüsse des Landkreis Starnberg (knapp 8.000 DM/4.090,34 €) fallen ersatzlos weg („Eichenauer Urteil“). Ein Vertrag zwischen vhs und Gemeinde Gilching zur beidseitigen finanziellen Sicherheit (Dauer: fünf Jahre) wird rechtsgültig gezeichnet, bleibt jedoch seitens der Gemeinde unbeachtet. Der Bayerische Staat kürzt die Zuschüsse für die Volkshochschulen. 1994: Gilching kündigt erhebliche Zuschusskürzungen (10-20 %) an. Die vhs kündigt Mitgliedschaften in anderen örtlichen und landesweiten Vereinen oder Verbänden und storniert Zeitschriftenabonnements, um zu sparen. 1997 Der Zuschuss des bayerischen Staates ist weiterhin rückläufig. Die Finanzierung der vhs ist höchst unsicher. Die Überträge, als Risikovorsorge aufgespart, werden abgebaut. Der Vertrag mit der Gemeinde Gilching wird ausgesetzt. Es gibt keine Sicherung der Zuschüsse mehr. Die Gemeinde lehnt eine Ausfallbürgschaft für die Deckung der Personalgehälter ab. Die vhs spart weiter: Man streicht die Ermäßigungen für die Teilnehmer (nicht für Mitglieder). 1998 geben Weßling und Wörthsee einen Zusatzzuschuss. Doch die finanzielle Lage bleibt weiterhin angespannt. 2002 Die Künstlersozialkasse führt zu hohem Verwaltungsaufwand und Verunsicherung der Lehrkräfte. Eine entsprechende Programmierung in der vhs-Verwaltungssoftware hilft die Aufgabe besser zu bewältigen. Wörthsee kürzt von 8000 € auf 5000 € während des Jahres, mit Aussicht auf weitere Streichungen. Die vhs spart weiter Personal- und Sachkosten ein beim Druck des Programmheftes und der Programmverteilung. 2003 streicht Wörthsee den Zuschuss von 8 000 € komplett. Die Künstlersozialkasse, die Erhöhung Mietnebenkosten, der Wegfall des Büchersponsoring der Verlage, Ausfall an Anzeigen im Programm durch Sparmaßnahmen der Firmen u.a.m. belasten zusätzlich. 2004 gibt es wieder keinen Zuschuss von Wörthsee. Der Bayerische Staat kürzt die schon geringen Zuschüsse weiter um 12,9 %. Weßling reduziert den Zuschuss ebenfalls um 14,9 %. Die vhs muss so im laufenden Jahr ungeplant eine Zuschussminderung um 13.514 € verkraften. Aber Gilching hilft einmalig aus mit 12.069 € Sonderzuschuss. Dennoch ist die vhs gezwungen, die Gebühren für alle Programmangebote um 10 % anzuheben. 2005 kündigt der bayerische Staat von heute auf morgen die komplette Streichung des Zuschusses für die Volkshochschulen an. Gilching gewährt 15.000 € Sonderzuschuss für Sachinvestitionen im neuen Bildungszentrum. 2006: Die staatlichen Zuschüsse sind nun wenigstens für die nächsten zwei Jahre sicher. Wörthsee gibt nach drei Jahren wieder einen Zuschuss (3.000 €). 2007: Weßling gibt 15.000 € Zuschuss. 2011 Die Entwicklung der wirtschaftlichen Basis ist endlich stabil und gut. Staat und Trägergemeinde unterstützen ausreichend. 2012 dürfen die bayerischen Volkshochschulen nur noch 15 % ihres Übertrags als genau benannte Rücklagen bilden. 2013: Neue Vorschriften erschweren es die Gesundheitskurse durch Krankenkassen zu bezuschussen. Die steigenden Tarifgehälter und hohe Mietkosten für die Räume im Haus des Sozialdienst Gilching e.V. belasten deutlich. 2015 Um steigende Kosten abzufangen werden die Kursgebühren für Sprachen und Gesundheit im Herbst erhöht. 2017: Nach acht Jahren erhöht Gilching den Zuschuss von 98.000 € auf 110.000 €. 2019: Gilching steigert den Zuschuss auf 145.000 €. 2020-2021 sind durch die völlige Einstellung und immer wieder drastischen Einschränkungen im Präsenzbetrieb während Covid-19 erheblich finanzielle Verluste entstanden. Der bayerische Staat gleicht knapp ein Drittel (144.441 €) aus und gibt für einige freiberufliche Lehrkräfte eine unterstützende Billigkeitsleistung. Trotz großem und erfolgreichem Online-Programmangebot bleibt ein Verlust der Teilnehmergebühren von ca. 100.000 €. 2024: Gilching gibt 215.000 €, Weßling 15.000 € und Wörthsee 12.000 €: Die jahrzehntelange exzellente vhs-Arbeit wird gewürdigt.

 

Die vhs auf Wanderschaft...
55 Jahre lang ist die vhs auf „Wanderschaft". Es fehlt an geeigneten Räumen für die Schulungen und auch für die Verwaltung. Ein großer Teil der täglichen vhs-Arbeit wird darauf verwandt, geeignete Veranstaltungs-Räume zu finden, die möglichst nichts kosten, sämtlichen Anforderungen des modernen Bildungsmarktes gerecht werden und hoffentlich nicht im nächsten Semester wieder abgegeben werden müssen. 1950/1951 werden in der neu erbauten Hauptschule an der Rathausstraße „kostenlos Raum und Licht" für den Unterricht zur Verfügung gestellt. Vorstand und ehrenamtliche Geschäftsführung „tagen" in gemeindlichen Keller- und Dachräumen oder in Privatwohnungen. Auch die eine oder andere Veranstaltung wird privat „unter Dächern oder in Kellern" wie es in den Protokollen heißt, organisiert. 1954? Es gibt einen Rückschlag für das Bildungsangebot: Die Nebenstelle Weßling muss bis auf weiteres aufgelöst werden, da man keinen geeigneten Raum für den Unterricht findet. 1956 Nun gibt es eine „Geschäftsstelle" im (alten) Rathaus, Rathausstraße 6 (Vorzimmer des Wohnungsamts). Auch der Vorstand tagt dort. 1960 schlägt die vhs ein neues „Zelt" auf - Ihr Büro ist – ganz passend – im Reisebüro Hagn, Römerstr. 15 untergebracht. 1964: Auch das letzte Zimmer links im I. Stock der neuen Schule hat „Geschäftsstellenqualität".1971 darf die vhs, nach Fertigstellung der Mehrzweckhalle in Gilching, dort eigene Geschäftsräume beziehen.  1980: Das Büro der vhs in der Hauptschule Gilching ist eingerichtet: ein kleines „Kammerl" in dem das Personal emsig wirbelt, erwartet Teilnehmer und Lehrkräfte. Der Bildungsbedarf der Bevölkerung wächst, die vhs-Verwaltung auch: Der Wechsel von ehren- auf hauptamtliches Personal erfordert ein größeres Büro. 1981: Es gibt kaum nutzbare Unterrichts- und Büroräume. 1983 steigt das Programm-Angebot, die Qualität der vhs-Arbeit und die Teilnehmerzahlen, aber auch die Kosten der Verwaltung. Man möchte bei der Planung des neuen Ortszentrums mit Räumen berücksichtigt werden (für die Geschäftsstelle Büroräume, für den Unterricht Gruppenräume, Werk- und Schmutzraum, sowie ein 100 Personen umfassender Vortragssaal). Alternativ könnte das Alte Rathaus ein Bildungszentrum werden. 1988 im Herbst ist es so weit. Kurzfristig gibt es sogar den Luxus zweier Geschäftsstellen: das bisherige alte Büro in der Hauptschule Gilching und eine neues im Gebäude der Sparkasse, Römerstr. 33. Statt einem Raum für das Personal sind es nun zwei. Dazu kommen ein Tagungsraum und eine kleine Teeküche. Der Atelierraum im Werson-Haus unter großem eigenem finanziellem Aufwand als Werkraum hergerichtet. 1990 erhält die vhs drei Schulungsräume im Alten Rathaus in Argelsried. Einer davon wird als EDV-Schulungsraum hergerichtet. Ein EDV-Dozent erstellt die Konzeption und berät. Die Räume sind beengt und so wird 1993 im Frühjahr erneut umgezogen: Das Anwesen Artner, Römerstr. 17 bietet im 1. Stock einen großen und zwei sehr kleine Büroräume, einen Materialraum, einen kleinen und zwei winzige Schulungsräume. Zur Ressourcenteilung nutzen vhs und Arbeiterwohlfahrt das Vilsmayer-Haus zusammen. 1994 Es fehlt überall an Unterrichtsräumen in Gilching, Weßling und Wörthsee. Bisher in der Grundschule Weßling genutzte Räume werden gekündigt. Da seitens der Gemeinde keine Ersatzräume zur Verfügung gestellt werden können, wird der Unterricht in Weßling eingestellt. Die katholische Kirche kündigt die Raumnutzung wegen Eigenbedarfs. Das Raumproblem in Weßling wird kurzfristig abgewehrt, da der Mehrbedarf der Grundschule durch Klassen in Hochstadt gelöst ist. Die vhs mietet extern Räume an (Sportstudios, Judoraum). Eine Regelung zwischen TSV und vhs gibt der gemeinsamen Nutzung des Judoraumes in der Hauptschule eine gute Basis. 1995 Anmietung von AART-School of Dance. 1996 sind Nutzungsgebühren für das Atelier im Wersonhaus zu zahlen und die Nutzung der Gilchinger Turnhallen wird eingeschränkt. 1997 Der Sparkassensaal steht nicht mehr für Vorträge zur Verfügung. Gilching verlangt die Nebenkosten für genutzte Räume zu begleichen, deshalb werden diese aufgegeben (auch sogenanntes Vilsmayer-Haus am Platz des heutigen Markts). AARTS School of Dance wird aufgegeben- Der Ballettraum kann mitgenutzt werden. Die vhs präsentiert der Gemeinde die erste Konzeption eines vhs-Bildungszentrums. 1998 Und wieder muss die vhs-Theatergemeinde umziehen, da in der Hauptschule der Raum im Untergeschoss im Zuge der Umbaumaßnahen nicht mehr verfügbar ist. Auch in einem Nebenraum gelagertes Material und Inventar wird heimatlos. Die Theatergemeinde wird notdürftig in der vhs-Geschäftsstelle. 1999 Immer noch besteht ein erheblicher Mangel an Fachräumen. Da sich in den Trägergemeinden keine finden lassen, sucht man nach passenden anzumietenden Räumen. Aufgrund der hohen finanziellen Dauerbindung wird das Vorhaben aufgegeben. 2000 signalisiert die Gemeinde, dass die vhs bei Neubau der Grundschule Süd (jetzt James Krüss-Grundschule) an der Landsberger Straße, im Bürgerzentrum oder/und im Alten Rathaus eigene Räume bekommen kann. 2001:  Der Gemeinderat fasst einen Grundsatzbeschluss ein Erwachsenenbildungszentrum zu errichten. Es soll ein vhs-Trakt im Zusammenhang mit der neu zu bauenden Grundschule an der Landsberger Straße werden. Die vhs reicht eine Bedarfsplanung ein: 1060 m2 (9 Fach-Räume, darunter ein kleiner Vortragssaal und Räume für Gesundheitsbildung, neun technische Räume für Geschäftsstelle, Kinderbetreuung, Cafeteria, Wartung, sanitäre Infrastruktur. Nach wie vor würde man Schulräume nützen müssen, je nach Größe des eigenen vhs-Traktes. Die Gemeinde aber möchte 485 m2 und die Mischnutzung mit der geplanten Grundschule. Im Herbst favorisiert die Gemeinde dann doch einen eigenen vhs-Trakt. Die vhs würde das Atelier im Wersonhaus, Brucker Str. 11, zugunsten entsprechender Räumen im Bildungszentrum aufgeben und bittet um Neuplanung der Kellerräume als Atelier. Im Sommer 2002 muss die vhs nach Gemeinderatsbeschluss ihr Atelier im sogenannten „Wersonhaus“, Brucker Str. 11 verlassen. Zunächst ist unklar, ob es überhaupt einen Ersatz gibt. Dann billigt die Gemeinde die Anmietung und den Umbau ehemaliger Verkaufsräume, die keinen wirklichen Ersatz für das Atelier darstellen, direkt am Bahnhof: Ein Teilnehmerschwund ist die Folge. Der komplizierte Umzug (Brennofen, Werkbänke, etc.) muss in kürzester Zeit geschehen, neben der üblichen Planung für das Herbst/Winter-Semester 2002/2003. Im künftigen Bildungszentrum müssen weitere 69 m2 eingespart werden. Die von der Gemeinde vorgesehene Regelung, wonach jeder Dozent im Winter das Schneeräumen vor und nach seiner Veranstaltung übernehmen sollte, wird nicht etabliert. Auch die im Bauamt angestellte Überlegung der Pflege des Vorgartens durch die vhs-Geschäftsstelle wurde ausgesetzt. Am 9.5.2003 findet der Spatenstich für das zukünftige Erwachsenenbildungszentrum der vhs (und die neu Grundschule Süd, heute James Krüss-Grundschule) statt. Bei ausgezeichnetem Wetter geht es in Folge mit dem Bau zügig voran. Die Zusammenarbeit mit den Architekten, der Bauleitung und den beteiligten Firmen funktioniert recht gut. Am 26.2 ist das Richtfest von Grundschule und vhs. 2004: Ein ursprünglich für Computer ausgestatteter Fachraum und ein anderer für praktisch-musische Arbeit werden für eine Mehrfachnutzung (z.B. Gesundheitsbildung) etc. geplant. Am 14.10. werden die Grundschule Süd (James-Krüss-Grundschule) und das Bildungszentrum der vhs feierlich eingeweiht. Das neue vhs-Bildungszentrums geht mit 11 Lehrräume (inklusive Atelier), drei Büroräume inkl. Teeküche, zwei Materialräume und die Sternwarte in Betrieb. Seit 20 Jahren hat die vhs nun eine Heimat gefunden, aber ...

 

Räume sind weiterhin rar
2007 (bis heute)
Die Nachfrage nach den qualitativ hochwertigen Angeboten in der Gesundheitsbildung steigt rapide. Der einzige dafür ausgestattete Raum im Bildungszentrum reicht nicht aus. Ein Beschluss des Gemeinderats Gilching hat die Nutzung der Turnhalle der Grundschule Süd gleich neben der vhs ausgeschlossen. Auf den weiterwachsenden Bedarf, vor allem auch an präventiven Gesundheitskursen, kann die vhs aus finanziellen und organisatorischen Gründen nicht allein durch Anmietung von Räumen reagieren. Es fehlt an bedarfsgerechten Zeiten in Turnhallen und an mittelgroßen, angemessen ausgestatteten Räumen (idealerweise mit Duschmöglichkeit). 2008 Der Ballettraum der Musikschule kann nicht mehr genutzt werden. 2009: Die vorübergehende Schließung der Rathaus-Turnhalle verstärkt die Raumnot im Fachbereich Gesundheit und Fitness erheblich. 2016: In Wörthsee steht nur ein Kellerraum für einen Sprachkurs und in Weßling nur der Theaterraum der Grundschule für Gesundheitskurse zur Verfügung. Räume fehlen immer, bis heute.

 

Es ist nicht alles …
Im Laufe der Zeit tauchen diverse Probleme auf: Baumängel, Entlüftung im Gymnastikraum, Technik, Bewirtschaftung (Berechnungsgrundlage der Nebenkosten: Installation von Mengenzählern, Flächenansätze), Schlüsselsystem und Schlüsseldatenbank, Nutzung Turnhalle Grundschule Süd, feuerpolizeiliche Vorschriften zur Nutzung (Ausstellung, Cafeteria etc.), Reparaturen und Reinigung Sternwartbau u.a.m. Manches kann gelöst werden, manches leider (noch) nicht. 2005: Der für die Gesundheitsbildung vorgesehene Raum im neuen Bildungszentrum wurde nicht mit dem dafür vorgesehenen Schwingboden ausgestattet. Der dort stattdessen ausgelegte empfindliche Boden, aber auch die Belüftung sind ein Problem. 2011: Im Gymnastikraum verbessert endlich eine Umwälzbelüftungsanlage den Unterricht. 2012 zeigen sich erhebliche Schäden am Bau der James Krüss-Grundschule, der vhs und dem Hausmeisterhaus, die von Baumängeln herrühren. Verschiedene Sanierungsversuche sind nicht erfolgreich. 2013 Die Kaffeemaschine und der Kopierer dürfen feuerpolizeilich gestattet im Foyer aufgestellt werden. 2016: Im Mai wird die Sanierung begonnen. Der 1. Vorsitzende hat entscheidenden Anteil an der juristischen Grundlage und Begleitung der Sanierung. 2018 Die ursprünglich im Bildungszentrum eingerichteten zwei Computerräume sind aufgrund des veränderten Bedarfs im Bereich Computer mit fest installierten Geräten nicht mehr nötig und können so mehrfach genutzt werden. 2024 Im Frühjahr bis zu den Sommerferien erfolgt die Sanierung des Kellers, nachdem ein Wasserschaden den Archivraum und vor allem den Werkraum stark betroffen hatte. Während der Sanierung stört das laute Geräusch des Luftentfeuchters den Lehrbetrieb. Herbst 2024 bis Anfang März 2025 wird die Lichtanlage im gesamten vhs-Trakt ausgetauscht und auf LED umgestellt.

 

Feiern tut gut und führt zusammen
10 Jahre nach Gründung (1.9.60) gibt es die erste Jubiläumsfeier. Es wird eine Gedenkschrift herausgegeben. 1961-1966 geht es nicht nur um eine gesteigerte Bildungslust, sondern um sorgenfreieren Kunst- und Lebensgenuss, der sich aus dem steigenden Wohlstand speist: Die vhs organisiert Konzerte und Faschingsbälle mit Elferrat und Prinzengarde beim „Oberen Wirt“ und ist mit dabei im „Gilchinger Gaudiwurm“. 1970 verzichtet die vhs darauf das 20jährige Gründungsjubiläum zu feiern. 1972 (29.1.) organisiert die vhs („Kiltrahinga-Faschings-Zunft“) einen großen Maskenball. 1975 wird die „Kiltrahinger Faschingszunft“ nicht mehr fortgeführt. Man feiert mit der vhs Urania, St. Walburg, Ultental (Südtirol) deren 20jähriges Jubiläum und 1979 sind es 20 Jahre der Paten- und Partnerschaft mit der vhs Urania. 1975 (24.4.) begeht man das 25. Jubiläum. 1980 (25.10.) feiert die vhs ihr 30jähriges Bestehen. Thema des Festabends: „Erwachsenenbildung – was ist das?“ 1990 freut man sich über das 40jährige Bestehen mit einem Festakt im Freizeitheim Geisenbrunn und einem Tag der offenen Tür in den Räume der Hauptschule (13./14.7.). 2000 Die vhs feiert ihr 50jähriges Bestehen mit einem Festakt im Freizeitheim Geisenbrunn (am 6./7.) und einem Tag der offenen Tür am 8./9.7. in der renovierten Turnhalle der Hauptschule. Die Festrede thematisiert passend das „Feiern“: „Wie große Steine in unruhigem Wasser: Über die Kunst des Feierns“. 2010 (19.3.) findet der Festabend aus Anlass des 60jährigen Jubiläums der vhs statt. 2020 muss das 70jährige Jubiläum wegen Covid-19 ausfallen. Dafür wird nun am 23.5.2025 das 75. Gründungsfest mit einem Festakt in der James Krüss-Schule und im vhs Gebäude gefeiert. Und es gibt noch anderes zu feiern: Eintrittsfeiern im vhs-Team, Verabschiedungen aus Ehrenämtern, aus dem vhs-Team, aus langjähriger Lehrtätigkeit, Geburtstage, Verrentungen, Weihnachtsfeier der Geschäftsstelle und der Astrogilde, Starparties, Sommerfest für Lehrkräfte und vhs-Team, Vernissagen u.a.m. Und genauso wichtig wie es die Freude ist, ist es traurige Ereignisse miteinander zu teilen und auch derjenigen zu gedenken, die zur vhs-Familie gehörten und verstorben sind.

 

Wissenschaft vor Ort
Schon 1960 ist es ein großer vhs-Wunsch ein Teleskop und (irgendwann) eine Sternwarte auf einem vhs-Gebäude zu bauen und dabei Wissenschaft und Erwachsenbildung zusammen zu bringen. Man knüpft dazu Kontakte mit der Deutsche Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt (DFVLR) und Dornier. 1965 Die vhs hat Großes vor: Auf dem Steinberg soll eine „Satelliten-Peilstation Gilching“ errichtet werden. Der Arbeitskreis „Die Welt, in der wir leben“ hat in zweijähriger Arbeit die Vorbereitungen dazu abgeschlossen. Gilching stellt ein Grundstück zu Verfügung für ein Haus mit wissenschaftlichem Institut, einer Sternwarte und einem vhs-Bildungszentrum. Das Institut für Geophysik und Meteorologie, Universität Köln leitet das Projekt. Das Geodätische Institut der TU München ist dabei beratend. Der Deutsche Wissenschaftsrat und das Bundesministerium für Wissenschaft sind am Projekt beteiligt. 2005, nach 45 Jahren, geht der Wunsch in Erfüllung (s. Beitrag Faszination Kosmos – Geschichte der Astrogilde). 1971 ist die vhs zur European Goodwill tour der Apollo-15-Mannschaft in der DFVLR Oberpfaffenhofen eingeladen (9.11.). 2009 führt die vhs in Kooperation mit der Gesellschaft für Archäoastronomie am 13./14.11. eine auch der interessierten Öffentlichkeit zugängliche Fachtagung von Wissenschaftlern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz durch. 2010 (30.8-4.9.) wird es international und global: In Zusammenarbeit mit der European Society for Astronomy in Culture (SEAC) organisiert und betreut die vhs eine hochkarätige Konferenz zur Kulturastronomie mit dem Thema „Astronomy and Power“. Eine begleitende Ausstellung zeigt etwas ganz Besonderes: die Replik einer ca. 2200 Jahre alten Planteariumsmaschine aus Antikythera, Griechenland. 2016 erscheint dazu der Tagungsband. 2013: (31.10.-2.11.) Die vhs ist Tagungsort für die Gesellschaft für Archäoastronomie e.V. 2019 (29.-31.3.) ist die vhs Gastgeber für gleich zwei wissenschaftliche Tagungen die nicht nur parallel zueinander durchgeführt werden, sondern Synergie-Effekte nutzt und mit hochkarätigen Vorträgen der Öffentlichkeit zugänglich sind. Dazu gibt es am 29.3. einen öffentlichen Vortrag im Rathaus Gilching (Fantastische Welten zwischen Realität und Fiktion: Imaginationen, Modelle, Simulationen, Virtuelle Realitäten und Multiversum) und am 1.4. eine Studienfahrt „Wo der Himmel einstürzte - Tagesfahrt zu Relikten des Chiemgau Impakt Kraterstreufelds und kulturellen Sehenswürdigkeiten.

 

Die vhs Gilching ist Programm: Gemeinsam Bildung erleben
Die vhs ist nicht nur lokal, sondern auch regional und darüber hinaus bekannt. Der fachübergreifende und integrierende Ansatz, der die vielfältigen Bildungsbereiche vom Atelier zur Sternwarte unter einem Dach versammelt und miteinander in Beziehung setzt, wird in der Öffentlichkeit sehr geschätzt.

 

Die vhs liebt Arbeitskreise: „Philosophie“ (1951), 1953-1954: "Kunst und Kultur (im Hause des Kunstmalers und Bildhauers Jules Werson), „Arbeit und Leben“, 1960: „Form und Farbe – Ethik und Ästhetik“, „Musikpflege (Lebendiges Musizieren)“, „Heimatbuch (Heimatchronik, Heimatfilm)“. Der Arbeitskreis zu Geschichte und Archäologie wird noch bis weit in die 90ziger Jahre fortgeführt. Etwas Besonderes ist der naturwissenschaftliche Arbeitskreis: „Die Welt, in der wir leben“:  Themen sind Weltraumfahrt, Umwelt und Naturschutz, Astrophysik und Atommedizin. Wunschtraum ist ein Fernrohr und eine Sternwarte (verwirklicht 2005). Man baut schon mal ein 15 cm-Newton-Spiegelteleskop (nicht vollendet): Den Spiegel gibt es noch.  Dazu knüpft man Kontakte mit der DVFLR und Dornier. 1960: Politische Bildung, Volksbücherei – Ziel ist es, eine Gemeindebücherei für Gilching zu schaffen, Eltern und Großeltern (später Mengenlehre und Erziehung); Großeltern sollen das „Älterwerden“ lernen. Man will Eltern und Großeltern eine Hilfestellung bei der Erziehung der Kinder (und Enkelkinder) geben. Zusammenarbeit mit dem Singkreis.  Selbstnähen und Handarbeit; Die vhs organisiert Filmabende („der wertvolle Film“). 1965: Der Filmkreis bildet sich.

 

Theater: Der Theaterring der vhs (die spätere Theatergemeinde) entsteht 1960. Man geht ins Theater (später mit Busfahrten). The Theatergemeinde wird 2004 aufgelöst, da der Verwaltungsaufwand und die Finanzierung nicht mehr zu leisten sind. Und mit der vhs gibt es auch Theaterspiele: Seit den 1980ger Jahren tritt die Spiel- und Theatergruppe der vhs mit verschiedenen Stücken in der Öffentlichkeit auf. 1986 hat sie eine Bühne in einem Kellerraum der Hauptschule.

 

Tradition und Lebendige Geschichte: Man sammelt ab 1960 Dokumente zur Ortsgeschichte für eine Ortschronik und einen Heimatfilm. 1965 Der Filmkreis will mit der Gemeinde einen Heimatfilm „Gilchinger Bilderbogen“ drehen. Der Arbeitskreis „Heimatbuch“ verstärkt seine Tätigkeit. 1968 versucht die vhs das Gemeindejournal Arnoldusbote herauszugeben. Am 9.2.1968 übergibt die vhs in 15 (!) ledergebundenen Bänden eine Dokumentation der 1200 Jahre umfassende Heimatgeschichte an die Gemeinde Gilching. 1971 findet die Uraufführung des vhs-Heimatfilm „Der Gilchinger Bilderbogen“ statt. 1975: Aus Anlass der 25-Jahr-Feier der vhs, erscheint nach intensiver 10jähriger Recherche des Arbeitskreises „Heimatchronik“ statt eines Filmdrehbuchs ein umfangreiches Buch zur Gilchinger und Argelsrieder Orts- und Landschaftsgeschichte: „Kiltoahing und Arnisesriet“ (über 440 Seiten Text, reich bebildert) im Kösel-Verlag. Ein zweiter Teil soll in fünf Jahren erscheinen. Der zweite Teil des Heimatfilms wird fertig gestellt. Trachtenschneiderkurse sind „in“. 1989: Einer Idee ihres Geschäftsführers folgend gibt die vhs einen Bildband “Gilching wie es einmal war” mit Fotografien und Karten als Zeitzeugen heraus. Dieser erscheint 1992. Und unvergessen die Kurse zur Trachtenschneiderei in den 1970-1980ger Jahren mit ihren Ausstellungen. 

 

vhs erleben: Schon 1963 im Sommer präsentiert man sich mit einer großen Leistungsschau unter dem Motto: „Dich ruft die Volkshochschule“. Seit 1990 veranstaltet die vhs dann regelmäßig einen oder mehrere Tage der offenen Tür, im Frühjahr und Herbst. 1996 ist sogar ein afrikanischer König zu Gast: Cephas Bansah von Hoehoe Ghana, Herrscher über die Ewe. 2000 kommt Prof. Rita Süssmuth, ehemals Präsidentin des Bundestags und nun des Deutschen Volkshochschulverbands (DVV) zum 60. vhs-Jubiläum, 2009 und 2010 gibt es ein „vhs-Kultur-Soirée“. Immer wieder präsentieren die Künstler der vhs ihre Werke (Werson-Haus, vhs-Haus, Foyer des Rathauses und andernorts). Zur Eröffnung gibt es Vernissagen. Seit 2004 beteiligt sich die vhs/Astrogilde an nationalen/internationalen Astronomietage, die über die Jahre einige tausend Interessenten begeistern.

 

Programmatisch vielfältig: Ab 1991 gibt es Semesterthemen und Mottos. Immer mal wieder gestaltet die vhs Erlebnisabende (z. B. zu Indien, 1998 oder Australien). Ab 2008 erscheint ein Sommerprogramm (vhs-Kultursommer), es soll die „vhs-freie“ Zeit zwischen den Semestern verkürzen. 2009 „Gilching - Quo Vadis“ zum Thema der Ortsentwicklung. 2009-2018: Das Studium Generale mit mehreren Lehrgängen und Lehrkräften pro Semester und Abschlusszertifikat ist außerordentlich erfolgreich. Seit den 90ger Jahren sind die Astrogilde und Sternwarte (s. Faszination Kosmos) wesentlicher Bestandteil des vhs-Programms. 2015 gibt es einen Gesundheitstag und 2017 eine Tag für Frauen („Frau aktiv und fit für Körper und Geist“). Ab den 90ger Jahren werden spezielle Firmenkurse eingerichtet 2025 gibt es für die Gesundheitsbildung den „Wellpass“. 2024: Die vhs beteiligt sich am „KulturPass“ (Initiative des Deutschen Bundestags/Staatsministerium für Kultur und Medien/ Bundesfinanzministerium). Dieser ermöglicht es jungen Erwachsene (= 18 Jahre) kostenfrei an kulturellen Veranstaltungen teilzunehmen. Die Kosten trägt das Ministerium. 2025 ist die vhs in der Inklusion innovativ: Ein anspruchsvoller Vortrag über Galaxien, der mit Gebärdensprache Gehörlosen vermittelt wird und zugleich auch für Hörende sowohl in Präsenz als auch online zugänglich ist, ist sehr gut besucht. 1982 Erstmals nimmt die vhs an der Quizmeisterschaft Gilching teil. Die Ratefüchse werden auf Anhieb Sieger. In den folgenden Jahren kann das vhs-Rateteam immer mal wieder einen guten Platz belegen und diverse Preise erringen. 2005 moderiert die vhs ein Podiumsdiskussion der Bürgermeisterkandidaten und ist am „Festa Italiana“ (15.-17.7.2005) vertreten. Von Anfang an (2009) bis heute ist sie bei der Gilchinger Kulturwoche dabei. 2014 organisiert die vhs in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Gilching den 1. Gilchinger Umwelttag (10.5.) und ist seitdem immer wieder mit dabei, zuletzt 2024. Die vhs hat auch einen Stand auf der Gesundheitsmesse (2011, 2012, 2013), der Gewerbeschau (2011, 2013, 2016), dem Fest der Vereine in Gilching (2012), dem „Tag des Ehrenamts“ (2023.) in Weßling/Oberpfaffenhofen, der „Familienmesse“ (2024). 2023 Nacht der Demokratie (3.10.). 2013 -(7.11.). ist sie mit astronomischen Themen an der Lehrerfortbildung für Realschullehrer, Realschule Gauting, beteiligt.

 

Bildung motiviert und engagiert vermitteln: Ohne kompetente, motivierte und engagierte Lehrkräfte gäbe es keine Erwachsenenbildung. Die vhs kann sich glücklich schätzen, in ihren 75 Jahren so viele Persönlichkeiten für die vhs gewonnen zu haben und mit ihnen eine Reichtum an Erfahrung allen Interessierten zugänglich zu machen. Die persönliche Kommunikation zwischen allen Mitgliedern der vhs-Familie ist immer wichtig. Man bemüht sich immer füreinander da zu sein. Jeder, der profundes Wissen und exzellente Fertigkeiten hat, ist willkommen. Über die Jahre hinweg organisiert die vhs Treffen der Lehrkräfte: für alle oder auch fachbereichsbezogen. Man tauscht sich aus über Erfahrungen, Optimierungen, neue Entwicklungen und aktuelle Themen. 2025: Das von der EU finanzierte Bildungsförderungsprogramm Erasmus+ ermöglicht und finanziert es Bildungseinrichtungen, Ihrem Personal sowie Teilnehmern europaweite Fortbildungen im Rahmen der vhs-Bildungsziele zu ermöglichen. Im Januar wird der Antrag (Oktober 2024) auf Akkreditierung für Erasmus+ bei der Nationalen Agentur beim Berufsinstitut für Berufsbildung (NABIBB) angenommen: Nun können EU-Fördermittel (im Zeitraum bis 2027) ohne wiederkehrende Antragsformalitäten abgerufen werden. Die vhs soll damit als Bildungsstandort attraktiver werden. Es soll einen Benefit für alle Beteiligten geben und zugleich der Wertekanon von Demokratie und Toleranz im europäischen Rahmen gestärkt werden. Im Februar gibt es erstmalig eine Mittelanforderung.

 

Starke Herausforderungen: Migration, Covid-19 Pandemie, Ukraine-Krieg

2014 Im Herbst/Winter-Semester hat die vhs in enger Zusammenarbeit mit dem Helferkreis Asyl in Gilching Deutschkurse eingerichtet mit dem Ziel, die Teilnehmer mindestens auf Niveau A1 zu führen, bzw. in Alphabetisierungskursen Schreiben, Lesen und Grundrechenarten zu vermitteln. Sie stehen allen Interessenten offen. Lehrkräfte werden für diese Aufgabe in Schulungen besonders qualifiziert. 2015 starten die Alphabetisierungs- und Deutschkurse für Asylbewerber. 2016 Für die Asylbewerber, die seit November 2014 dezentral in Gilching untergebracht sind, wird das Angebot entsprechend fortgeführt, soweit sie nicht auf Anweisung des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge zum Besuch von Integrationskursen aufgefordert wurden. 2017 Die Kurse Deutsch und Alphabetisierung für Asylbewerber aus der Gemeinschaftsunterkunft laufen aus: Inzwischen besuchen die meisten Integrationskurse oder werden über den Helferkreis Asyl privat betreut. 2023: In Kooperation mit der vhs StarnbergAmmersee bietet die vhs nun ab Juni statt der auslaufenden AlphaAsylkurse Integrationskurse an, die vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) finanziert werden.

2020: (16.3.-8.6.) Infolge der Covid-19 Pandemie gibt es keinen Präsenzbetrieb, ab dem 8.6. ist er unter strengen Hygienebedingungen für alle Bereiche eingeschränkt möglich. 1.11.2020: Das Programm Gesundheit und Fitness muss komplett eingestellt werden. 1.12.2020 bis Ende April 2020: Nun ist der gesamte Präsenzbetrieb beendet. Ab Schließung werden mit der Kollaborationssoftware MS Teams zu geringen monatlichen Kosten Home-Office für die Mitarbeiter sowie ein online-Unterrichtsbetrieb eingerichtet. Parallel werden die technische Ausstattung sämtlicher Fachräume im vhs-Haus auf den nötigen Stand gebracht und der noch bestehende Computerraum aufgelöst. Der Wechsel des Providers führt zu einem lokal maximalen Download und Upload (60/20 Mbit). Damit kann die komplette Geschäftsstelle Ende April 2020 im Home-Office arbeiten. So gelingt es, ca. 1/4 des Lehrbetriebs in fast allen Fachbereichen nur online und später auch hybrid durchzuführen. Hunderte Mitarbeiter, Lehrkräfte, Teilnehmer werden mit den neuen Formaten einer „Digitalen vhs Gilching“ in speziellen Online-Schulungen vertraut gemacht und bei Bedarf individuell betreut. Das Dozentenportal wird zur Verwaltung, Planung und Honorarabrechnung von Veranstaltungen technisch erweitert. Die technische Hausüberwachung durch Videokameras wird optimiert, eine weitere drahtlose Bildschirmanzeige neben dem Eingang an der Glasfront gewährleistet, dass das Programmangebot nun von außen direkt einzusehen ist. Exorbitant sind die beständigen Anpassungen an die Hygienebedingungen und die jeweiligen Einschränkungen. Das Programm wird komprimiert (von ca. 112 auf 64 Seiten) und die Auflage reduziert (von knapp 20.000 auf 2.500) und die Verteilung des Programms für 20-1 und 20-2 eingestellt. Im April arbeitet die vhs zusammen mit sieben Nachbarvolkshochschulen (Volkshochschulen in der Nordwestregion München): Regelmäßig finden Online-Treffen statt, um Informationen auszutauschen, sich bei gemeinsamen online-Veranstaltungen und anderen Aktionen abzustimmen und sich gegenseitig zu helfen. Diese Verbundtreffen „Nordwest“ werden 2023 fortgesetzt. Personelle Ausfälle (Krankheit, Kündigung) während der Covid-19 Pandemie belasten zudem. 2020: Die Prüfung durch die Rentenversicherung und die Lohnsteueraußenprüfung geht „online“. Die vhs wollte ihr 70. Gründungsjubiläum würdig feiern und die Neuwahl des Aufsichtsrats hätte angestanden. Die Mitgliederversammlung wird in das letzte Quartal 2021, das 75. Gründungsjubiläum soll 2025 gefeiert werden.

2021: Anfang Mai 2021 ist noch kein wirklicher Präsenzbetrieb dauerhaft möglich. Eine knappe Hälfte der geplanten Kurse und Veranstaltungen musste entfallen, Online-bzw. Hybrid-Kurse helfen den Lehrbetrieb aufrecht zu erhalten. Jeder Tag ist eine enorme Herausforderung. Aber die vhs-Familie beweist wie so oft eine extreme Flexibilität und Improvisationskunst. Wieder schult die vhs alle im Umgang mit der Kooperationssoftware MS Teams. Im Winter 2021/22 kann der Lehrbetrieb wieder in Präsenz laufen, wenn auch unter sehr strikten Hygienebedingungen.   2022 3. Pandemiejahr: Routiniert reinigten die Lehrkräfte nach den Kursstunden Turnboden und Tische ab, die Mitarbeiter tragen FFP2-Masken und führen regelmäßig Covid-Tests durch. Die Situation bleibt noch schwierig, die Kennzahlen der vhs noch unter dem vor der Pandemie. 24.2.: Die Invasion Russlands in die Ukraine erzeugt die nächste Herausforderung: Innerhalb weniger Wochen werden rund ein Dutzend Deutschkurse für ukrainische Geflüchtete geplant, organisiert und finanziert. Zahlreiche Spenden helfen und Mittel für Alpha Asyl werden beantragt und bewilligt. Das haupt- und ehrenamtliche Personal und die Lehrkräfte sind sehr ausgelastet. Der erste Kurs beginnt am 16.03., keine drei Wochen nach Kriegsbeginn. Kurse werden auch in Wörthsee und Weßling angeboten. Kurzfristig müssen auch mal Kräfte aus der Geschäftsstelle fürs Unterrichten oder Beaufsichtigen ukrainischer Kinder einspringen. Anfang März wird nach der Pandemie endlich der „normale“ Betrieb aufgenommen. Aber: Eine Ausfallquote von rund 40% aller Programmangebote ist noch zum großen Teil der Pandemiekrise geschuldet. Die mittlerweile in der Pandemie-Zeit erprobte Fähigkeit Vorträge, Kurse, Seminare und sogar Beobachtungen durch das große Teleskop online und hybrid durchzuführen, erhöht für die Zukunft die Flexibilität und Reichweite des Programmangebots. 2020-2022: Sämtliche Leistungswerte der vhs sinken infolge von Covid-19 drastisch und existenzbedrohend.  2023 war das erste normale Jahr nach der Pandemie, aber noch werden die alten Kennzahlen nicht erreicht.

 

Bildung heißt: Medien kennen, nutzen und bewerten
1951
richtet die vhs richtet eine Bücherei ein: Für 10 Pfenning kann man sich ein Buch ausleihen. 1965 wird diese Bücherei zum Kern der Gilching Gemeindebücherei in zwei Räumen der neuen Schule am Rathaus eröffnet. 1959: Geprägt von den bitteren Erfahrungen vergangener Zeiten und aus heutiger Sicht in einem außerordentlich aktuellen Vorgriff auf das Ende des 20. und das erste Quartal des 21. Jahrhunderts will man in verschiedenen Vorträgen, Kursen und Arbeitskreisen den Umgang mit den Medien Film, Rundfunk, Fernsehen und die technischen Vorgänge verstehen lernen. Die Ergebnisse sollen ausgewertet, beurteilt und an die Leitungen von Rundfunk und Fernsehen geschickt werden. Auch die Technik dieser Medien wird behandelt. 1997 Die vhs stellt im Auftrage der Gemeinde im Rahmen der Gewerbeschau einen Internet-Server auf und übernimmt die Gestaltung der Website der Gemeinde. 2011: Nun gibt es fest installierte Videoprojektoren mit Projektionsleinwänden in fast allen Seminarräumen. 2018 Die Vorschriften des neuen Datenschutzgesetzes (DSVGO) werden über Monate vorbereitet und umfangreich dokumentiert, sodass sie zum Stichtag 25.5. umgesetzt sind. 2024 (Juli) Fragen und Bewertungen zum Datenschutz werden über eine spezialisierte Firma (bvv-Rahmenvertrag) abgearbeitet. 2025 werden verschiedene Förderanträge für den Bereich Digitalisierung und Medienkompetenz beim bvv bewilligt. Ein erstes großes Smartboard, ein interaktives Display, das auch über Smartphone oder Tablett bedient werden kann, der Einstieg in eine weitere Form digitaler Lehrmittel, wird am Tag der offenen Tür (14.2.) Lehrkräften und dem Publikum vorgestellt.

 

Das vhs-Team: Ehrenamt und Hauptamt, Stabilität und Wandel
Im Laufe ihrer 75-jährigen Geschichte haben viele ehrenamtliche und hauptamtliche, sehr engagierte Menschen die Arbeit der vhs getragen, gestaltet und geprägt (s. Übersichten xxx). vhs war und ist Last und Lust zugleich. Naturgemäß tauchen Konflikte auf: Unterschiedliche Wünsche, Konzepte, Methoden, Wertevorstellungen und Handlungsweisen müssen miteinander zum gleichen Ziel kommen: Erwachsenenbildung. Personelle Veränderung in der Geschäftsstelle machen es möglich, bei Bedarf, die Stellenbeschreibungen effizienter zu gestalten. Und dann sind da auch noch die permanenten Herausforderungen: Raumnot, Finanzierungsfragen, Arbeitsüberlastung, Personal, Bürokratie, Datenschutz, technische Aktualität, Marketing u.v.m.

1976 wird die Neuwahl eines 1. Vorsitzenden zu einem Kräftemessen der politischen Parteien Gilchings und wirft die Frage nach der politischen Neutralität der vhs auf. Dies zeigt welche Bedeutung die vhs für die Gemeinde erlangt hat.  Die vhs soll unabhängig bleiben. Nach heftigem und kontroversen Meinungsstreit wird ein neuer Vorstand gewählt. 1977-1981: Noch kann eine ehrenamtliche Organisation der vhs gewährleistet werden, aber man beginnt bereits über hauptamtliche Kräfte nachzudenken. Die vhs führt Studienfahrten und größere Studienreisen durch. Die Nachfrage ist groß, der verwaltungs-technische Aufwand ebenso. Es zeigt sich eine Diskrepanz zwischen den steigenden Ansprüchen der Teilnehmer an Qualität und Perfektion der Reisen, sowie den rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen, die eine noch ehrenamtlich arbeitende Geschäftsführung verantwortet. 1979 wird eine Kommunalisierung diskutiert: Aber vhs und lokale Politik lehnen das nach reiflicher Überlegung ab. Mit den 1980ger Jahren wird das vhs-Programm erheblich ausgeweitet und rapide reichhaltig verschieden. Das führt zu einem steigendem Arbeitsaufwand. Eine straffe Verwaltungsregie ist gefragt. Technische Rationalisierung und Innovation fordern und prägen die vhs. Man sucht nach einer Allround-Geschäftsführung, am besten geleitet von „... einer unverheirateten Person, die motiviert und unausgefüllt ist ...“   (aus Vorstandprotokoll). 1984 erweitert eine nebenberuflichen professionelle pädagogischen Leitung und wirtschaftliche Geschäftsführung in Teilzeit das Programm-Angebot, gewinnt und betreut ideenreiche Lehrkräfte, erstellt das Programm-Heft, betreibt innovativ die Öffentlichkeitsarbeit und rationalisiert – noch ohne Computer – die Verwaltungsvorgänge. 1985 beginnt dann die Ära der hauptamtlich pädagogischen Mitarbeiter (HPM): Mitarbeiter ist aber nicht die korrekte Bezeichnung, müsste es doch eher Schwerlastarbeiter heißen... 1989 der 1. Vorstandsvorsitzende und die Geschäftsführung sind sich uneins über den zukünftigen inhaltlichen Weg. Es droht ein Verlust des Personals der Geschäftsführung. Der Rücktritt des 1. Vorsitzenden ermöglich die konstruktive Weiterarbeit. 1999 führt die Neuregelung der Minijobs zu einem Ausfall der technischen Betreuungskraft: Fortan wird die gesamte IT-Administration (Installation, Pflege und Wartung der Hardware und Software) bis 2017 vom Geschäftsführer und der HPM geleistet.  Am 12.7. löst sich das Kuratorium auf: der Vorsitz ist verwaist und die Mitglieder mit vielen öffentlichen Aufgaben betraut, dass eine effiziente Arbeit kaum möglich erscheint. 2000 Das Schatzmeisteramt im Vorstand ist verwaist. Die Verantwortlichkeit ist für das Ehrenamt zu hoch. Trotz gründlicher Suche ist kein Nachfolger zu finden. Das Amt bleibt bis auf weiteres vakant und wird durch den Vorstand wahrgenommen. Die Geschäftsstelle versucht durch Umstrukturierung und teilweise Stundenerhöhung auszuhelfen. 2011: Eine Diensthaftpflichtversicherung soll das ehrenamtliche und hauptamtliche Personals von Vorstand und Geschäftsführung schützen. 1999-2019: Die Verantwortung des ehrenamtlich arbeitenden Vorstandes wird durch Vorschriften und Bürokratie immer weiter belastet. Es findet sich immer weniger Personal, das ein Ehrenamt im Vorstand übernehmen möchte. Das führt 2018-2019 zu einer Neufassung der Satzung mit veränderten Vereinsorganen: einem ehrenamtlichen Aufsichtsrat und hauptamtlichen geschäftsführenden Vorstand, mit dem Ziel die Verantwortung von Ersterem mehr zu Letzterem abzugeben. Das ist, da keine Kommunalisierung der vhs gewünscht ist, der einzige Weg, noch eine ehrenamtliche Aufsichtsfunktion zu gewährleisten.

Seit gut 45 Jahren schreitet die vhs auf dem Weg der Rationalisierung in Technik, Verwaltung, Kommunikation, Didaktik rapide voran, teilweise aus erkannten Notwendigkeiten, teilweise aufgrund äußerer Zwänge. Dies hat vor und Nachteile: die Kommunikation kann schneller und zuverlässiger abgewickelt werden. Geschäftsführung, Verwaltung und Lehrkräfte können von zu Hause aus tätig sein. Die Datenverarbeitung geht zügiger. Statistiken, Dokumentationen, Präsentationen sind leichter zu erstellen. Die Erwartung der Teilnehmer und Lehrkräfte, eine persönliche Betreuung zu erhalten, wächst aber gerade mit der Anonymität maschinellen Funktionalität. Mit wie wenig Personal, Räumen und Finanzen die vhs die Leistung für Teilnehmer und Lehrkräfte erbringt, ist nicht zu erkennen. Häufig werden sofortige Reaktionen der vhs auf Anfragen erwartet. Auftauchende Fehler, bei denen man manchmal nicht weiß, ob sie bei der vhs oder bei einem selbst entstanden sind, soll auch rapide erfolgen. Das Wissen des Personals für die Betreuung und Wartung der Geräte muss erheblich ansteigen oder man ist gezwungen für mehr Spezialisten einzustellen bzw. die Aufgaben outsourcen.

Über die Jahre hinweg unterstützen eine Gruppe ehrenamtlicher, darunter auch unentgeltlich Lehrkräfte, die hauptamtlichen Mitarbeiter engagiert und nach Kräften (Programmverteilung, Werbeaktionen, Studium Generale, Webmaster, vhs-Events, z.B. Tag der offenen Tür, Astrotag, Vernissagen, Erlebnisabende und als Mitglieder der Astrogilde (Betreuung Astronomie und Sternwarte).

 

Marketing ist wichtig
1951
Ein Werbeausschuss wird gegründet. 1975 Die vhs ist in den 25 Jahren ihres Bestehens schon zu einer so selbstverständlichen Institution geworden, dass viele Mitglieder nicht mehr so intensiv Kontakt untereinander pflegen, wie in der ersten Zeit. Die Vereinsarbeit soll deshalb mehr gepflegt werden.  1970 Die Werbung und Öffentlichkeitsarbeit soll verstärkt werden. Ab den 1990ger Jahren wird das Internet, der Webauftritt, „soziale“ Medien und die responsive Darstellung auf verschiedenen Ausgabegeräten (Desktop, Smartphone, Tablett) immer wichtiger. 1997 Das vhs-Programm erhält einen Vierfarbumschlag und wird mit neuem Layout versehen. 1999 Der Bayerische Volkshochschulverband stellt ein Marketing-Konzept für seine Mitglieder auf. Dieses führt zu deutlichen Veränderungen im äußeren Layout und teilweise in der inneren Struktur des Programms. Die will aber auch aktiver mit ihrem Programmangebot vor Ort auftreten und ihr lokales Erscheinungsbild noch deutlicher präsentieren. 2000 Man diskutiert wieder einmal wie weit man eine Marktorientierung der Erwachsenenbildung, durch staatliche und kommunale Stellen, aber auch von privater Seite herangetragen, betreiben soll und kann. Ab 2005 tragen Fernsehproduktionen (ZDF, BR, Spiegel TV, Welt der Wunder, Servus TV u.a.) in der Sternwarte machen die vhs über die Grenzen Gilchings bekannt. 2014: Es gibt den höchsten Mitgliederstand: 464. Seit diesem Jahr nimmt die Zahl beständig ab. Das zeigt, dass die dauerhafte Vereinsbindung und familiäre Struktur der vhs immer weniger eine Rolle spielt, sondern nur die Beziehung zum Produkt: Bildung. 2020: Covid-19 beschleunigt das Marketing in Facebook/Instagram. Die Aktion HEIMAT.schenken, die Plakatwerbung (bvv-Fördermaßnahme), Programmaufsteller am vhs-Gebäude und anderorts in Gilching stärken es. Die vhs tritt dem bvv-Projekt ‚Google Ads‘ zur statischen Evaluation der Webseite bei unter Beachtung des europäischen Datenschutzes. Die vhs produziert einen YouTube-Film „Erfindergeist und Kunstfertigkeit im Paläolithikum“, der in der geförderten Initiative des bvv zur Bildung online (www.vhs.daheim) zu sehen ist (auch in der bvv-Mediathek). 2023: Die Kurslegenden in den Printmedien werden immer kürzer, ähnlich wie die extremen Kurzzeitpräsentationen im Internet („Shorts“). Das läuft deutlich parallel zu den sich seit Jahren verkürzenden Längen von Vorträgen, Kursen und Seminaren: der Durchsatz an Information steigt und die Konzentrationsfähigkeit nimmt ab. Die Druckausgaben sind noch vorhanden, aber deutlich auf dem Rückzug. 1951-2025: Die Programmhefte (s. Abbildungen) werden immer wieder neugestaltet (verändertes Format, Cover und inhaltliches Layout), um Teilnehmerkreise mit immer differenzierteren Werdegängen und Wünschen noch zu erreichen. Und man probiert schon seit 1981 immer mal wieder eine Umstellung: Trimester, Semester, … Das Programmheft Frühjahr/ Sommer 2024 wird, outgesourct, von einer professionellen Designfirma produziert.

 

Strukturelle Gestaltwandlungen
1970
gibt es ein Problem mit einer Außenstelle: Inning wird wegen der ungünstigen Verbindung aufgegeben. Aber der Kreis erweitert sich auch: Neben Weßling wird Wörthsee Außenstelle der vhs: Teilnehmerkreis und Programmangebot werden vergrößert und die vhs-weiter gesichert. Beide Gemeinden sind heute mit Gilching zusammen die Träger der vhs. In den neunziger Jahren betreuen der Geschäftsführer und die Stellvertreterin Interessenten und Teilnehmer im Rahmen persönlichen Sprechstunden vor Ort in den beiden Trägergemeinden. Dies muss aber aufgegeben werden, mangels Nachfrage und der mit dem Internet wie modernen Telekommunikation gegebenen Möglichkeiten sich problemlos online einzuschreiben oder direkt an die Geschäftsstelle zu wenden. 1972, 1983, 2009, 2019 überarbeitet die vhs ihre Satzung. 1999 stellt der bvv ein Marketing-Konzept für seine Mitglieder auf: Es soll die Profilierung der bayerischen Volkshochschulen mit Projekten zu einem gemeinsamen Marktauftritt und zur Sicherung der Qualität verbessert werden und es gilt die Tätigkeit vor Ort zu stärken und das Erscheinungsbild noch deutlicher zu präsentieren. 2016 geht mit dem Ausscheiden des 1. Vorsitzenden im Vorstand eine 27järige Ära zu Ende. Nach der Neuwahl übernimmt der bisherige 2. Vorsitzende das Amt und hat es bis heute inne. 2018 führen Vorstand und Geschäftsführung intensive Vorberatungen zur Umstrukturierung in eine zukunftstaugliche Form durch. Zudem bereitet die Geschäftsführung die novellierten Erwachsenenbildung geforderte Zertifizierung vor. 2019 Ende Januar startet die vhs den arbeitsintensiven Prozess der vom Bayerische Gesetz zur Förderung der Erwachsenenbildung (BayEbFöG) geforderten Zertifizierung. Lehrkräfte, Teilnehmer, ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeiter (Geschäftsführung, Verwaltung, Vorstand) und Mitglieder treffen sich dazu in mehreren Sitzungen. Ein Leitbild (s. Webseite; in der Geschäftsstelle erhältlich) wird beschlossen, eine detaillierte Schwächen-Stärken-Analyse vorgenommen und der viele Seiten umfassende detaillierte Antrag auf Zertifizierung formuliert. Im November wird die neue Vereinssatzung mit umfangreicher Umgestaltung der Administrationsstruktur der vhs (Aufsichtsrat, geschäftsführender Vorstand) nach Prüfung durch das Finanzamt (Gemeinnützigkeit) und das Amtsgericht in das Vereinsregister eingetragen. Im November erhält die vhs, vertreten durch den Geschäftsführer, mit einem Bestwert an Punkten die mündliche Prüfung das regionale Gütesiegel: die Regionalmarke StarnbergAmmersee. 2020: Im Mai, während der Covid-19 Pandemie erhält die vhs den ersten Grad der Zertifikation (Committed to Excellence by EFQM). 2022 Ende des Jahres wurde erneut und mit ausgezeichnetem Erfolg (Qualified by EFQM) eine EFQM-Zertifizierung zur Sicherung der Bildungsstandards für zwei weitere Jahre durchgeführt.

 

Zusammenwirken: Paten- und Partnerschaften
1965
begründet die vhs eine Paten- und Partnerschaft mit dem Südtiroler Volksbildungswerk Urania-Ulten, St. Walburg, Ultental. Vom 24.-26.9.1971 besucht die vhs die Partnervhs. 1989 tritt die vhs dem Cecina-Verein (Partnerschaft mit Cecina, Italien) bei. 1999 Die Gemeinde Gilching, Lokale Agenda 21 und die vhs haben einen gemeinsamen Stand auf der Gewerbeschau. Seit dem Schuljahr 2008/2009 – 2018? kooperiert die vhs mit der Mittelschule in Gilching im Rahmen der offenen Ganztagsschule (Pilotprojekt Plus-Klasse): Lehrkräfte der vhs arbeiten mit Ganztagsklassen mehrmals pro Woche in verschiedenen Fachbereichen. 2011 findet die „Schule der Fantasie“, Gilching, unter dem Dach der vhs eine Heimat. 2023 wird mit dem Museum Schichtwerk, Wersonhaus eine engere Kooperation vereinbart. Seit vielen Jahren ist die Zusammenarbeit mit anderen Bildungs- und Kultureinrichtungen, wie sie im Kreis der Kulturschaffenden vertreten sind, sehr erfolgreich.

 

Vom Zettelkasten zur Online-Buchung, von Klein-PC und Wählscheibe zum Home-Office und Internet, von der Tafelkreide zur High-Tech-Bildung
1950-2025:
Die der High-Tech immer aufgeschlossene vhs hält Schritt mit der sich rapide verändernden Medienlandschaft: Lehrbücher und Lehrvideos (auch Eigenproduktion), Globen, Dia-, Overhead-, Videoprojektoren, Super 8-Filmausrüstung inklusive Filmschneidegerät, CD-, DVD-, Blu-ray-Rekorder, Notebooks und Laptops, SW- und Colordrucker (Tinte und Laser, bis A3), Computernetzwerke (LAN, WLAN) mit eigenen Servern und NAS-System, Faxgeräte, Kopierer, analoge und digitale Telefonanlagen (IP-basiert), Chipkartenleser, Digitalkameras, Dokumentenkameras und Tour-Guide-Systeme, Teleskope und Mikroskope, u.v.m. Zuletzt (2025) wird ein 3D-Drucker und ein Smartboard angeschafft. 1972 Im Frühjahr wird erstmalig ein Kurs zur Elektronische Datenverarbeitung (EDV) angeboten. 1980 gibt es für Lehrzwecke einen PC: Die vhs besitzt noch heute den Commodore PET 2001. 1981 Ein neu angeschaffter Brennofen (später kommt noch ein zweit hinzu), Webrahmen (später gibt es auch Spinnräder) und Nähmaschinen verbessern die Ausstattung im musischen Bereich. 1984 Ohne Computer werden Verwaltungsvorgänge vereinfacht. 1985 wird das Lastschriftverfahren zur Verwaltungsvereinfachung eingeführt. 1988 erhält die Geschäftsstelle einen Anrufbeantworter, einen PC und einen Nadel-Drucker. Es wird in Lehrmittel (Kassetten-Rekorder, Bücher etc.) investiert. Die Buchführung erfolgt nun über DATEV-Erfassung via EDV außer Haus. Rationalisierungsmaßnahmen verbessern die Verwaltung der vhs. 1989 beginnt mit der Anschaffung mehrerer Computer für den Lehrbetrieb das EDV-Zeitalter der vhs. 2001 DOS basierte Verwaltungssoftware ersetzt durch modernes Programm (Windows 2000). Anschaffung eines Duplex-Druckers und zusätzliche Laser-Drucker an den Arbeitsplätzen. 1972 im Frühjahr wird erstmalig ein Kurs zum Computer (damals Elektronische Datenverarbeitung, EDV) angeboten. 1994 Die Computer in den Räumen Am Römerstein 15 werden vernetzt. Ein zweiter Raum wird für weitere Computer hergerichtet. 1997 Die vhs stellt im Auftrage der Gemeinde im Rahmen der Gewerbeschau einen Internet-Server auf und übernimmt die Gestaltung der Website der Gemeinde. Der Erfolg ist sehr groß und nachhaltig. Ein Internet-Café wird eingerichtet. Der Kontakt mit den Gewerbetreibenden wird verstärkt. 1997: Mit spärlichen Mitteln und hohem persönlichen Engagement wie technischem Know-how wird die erweiterte Computeranlage Am Römerstein 15 vernetzt und nochmals 1999 modernisiert. 2001 im Herbst wird die Verwaltungssoftware, 9 Jahre im Betrieb, noch auf dem Betriebssystem DOS basierend) durch eine aktuelle Version unter Windows 2000 ersetzt, um weiter zu rationalisieren. Die vhs-Webpage (auch ihre Administration) wird verbessert. Erstmals werden Online-Anmeldungen automatisch in der Verwaltungssoftware weiterverarbeitet. Die Software erlaubt nun auch eine Kostendeckungsrechnung. Die Anschaffung eines Duplex-Druckers senkt Papierbedarf und Arbeitsaufwand. Zusätzliche Laser-Drucker an den Arbeitsplätzen der Verwaltungskräfte verringerten Laufwege. Viele kleinere Veränderungen technischer und organisatorischer Art sorgten dafür, dass Kosten gespart werden. 2005 gibt es im vhs-Haus eine   elektronische Anzeigentafel für die tägliche   Programmübersicht, eine Online-Anmeldung auch außerhalb der Geschäftszeiten ist versuchsweise über eine Internet-Säule im Foyer möglich. Es ist ein mobiles Notebook-Netz mit Anschluss in jedem Raum (auch Sternwarte) vorhanden und ist remote administrierbar. 2011 Das Computer-Netzwerk in der Geschäftsstelle wird Windows Server 2008 im Remote-System mit Terminals umgerüstet. Es gibt einen neuen Server mit Backup-System (NAS-Platten) und einen schnelleren Router. Für den Lehrbetrieb werden acht schnelle Notebooks (mit 17“ Monitor, Windows 7 Pro) angeschafft. Die ersten Lehrräume erhalten ein Kurzdistanz-Videoprojektionssystem mit Lautsprechern und Leinwand statt Overheadprojektion und Projektionstafeln. 2012: Neben LAN ist nun ein Funk-Netzwerk (WLAN) überall möglich (auch Sternwarte). Für den Lehr- und Geschäftsbetrieb gibt es einen multifunktionalen DINA A3-Farbkopierer. 2013: Eine hochwertige und 5 Meter breite Projektionsleinwand im naturwissenschaftlichen Fachraum ermöglicht nun Multimedia-Projektionen im Panoramaformat. Dazu gibt es einen Videoprojektor für kurze Distanzen und einen mit größerem Zoom. Ein weiteres Network Storage System (NAS) sichert datenschutzkonform die Daten außerhalb des Technikraums. Die Verwaltungssoftware und Technik für das elektronische Schließsystem wird modernisiert. Ein hochwertiger Kaffeeautomat wird installiert. 2013-2015 Die Umrüstung auf den SEPA-Einzug steht an: Mit erweiterte Software ist die Aufgabe getan. 2014: Ein CMS-System (Typo 3) in Zusammenspiel mit der Verwaltungssoftware verbessert den Webauftritt der vhs. 2017/2018: Es werden eine neue Telefonanlage (IP-Version) installiert, ergänzende Module der Verwaltungssoftware angeschafft und der Webauftritt aktualisiert. 2019: Im Mai kann eine kompetente Fachkraft zur Unterstützung des Geschäftsführers gewonnen werden, um die Betreuung der IT zu gewährleisten und zu optimieren. In der zweiten Jahreshälfte wird eine groß angelegte Umgestaltung der Computeranlage vorgenommen: Das Betriebssystem Windows Server 2016 ersetzt nun Windows Server 2008 R2. Zudem wird das gesamte Computersystem virtualisiert und eine permanente Fernbetreuung eingerichtet. Um es jedem Mitarbeiter möglich zu machen tageweise nach Bedarf im Home-Office über eine geschützte VPN-Leitung zu arbeiten, werden Laptops angeschafft. Im Rückblick aus der Covid 19-Zeit eine vorausschauende Investition und Installation. Auch die Anzeigetafel im Foyer kann nun von Ferne aus administriert werden. Des Weiteren wurde die Telefonanlage, die zuvor schon komplett IP- basiert war auf ein neues System umgestellt, das mehr Optionen bietet. Jeder Mitarbeiter ist auch im Home-Office unter seiner vhs-Telefonnummer erreichbar. 2019 (Dezember) wird ein neues Programmmodul ‚Honorarabrechnung‘ für die vhs-Verwaltungssoftware angeschafft. Lehrkräfte können nun online ihre Verträge einsehen, abschließen und Honoraranforderung einreichen. 2024: Es wird ein 3-D-Drucker angeschafft und am Kinder- und Jugendtag in einem eigenen Workshop vorgestellt. Das Interesse daran ist sehr groß. 2025: Ein Whiteboard läutet eine neue interaktiv-digitale Unterrichtsära ein.

 

Bewegte Bilder der Erinnerung
Seit ihrer Gründung wandelt die vhs sich. Dies spiegelt die Entwicklungen und Krisen in Gesellschaft, Ökonomie, Ökologie, Politik, Wissenschaft, Technik und Kunst wider: Gründerzeit (1950 – 1952) - Reale Nöte, Kulturhunger, Bildungslust (1953 – 1966) - Kultur in familiärem Kreis (1967 – 1975) - Naturbewusst leben (1976 – 1989) - Medien, Marktorientierung, Wertfragen, Internet (um 1990) - Lifestyle, Differenzierung und Individualismus, Wandel der Arbeitswelt, Klimawandel, Virtuelle Welten (um 2008) - Migration (um 2015) – Pandemie (um 2020) - Polykrisen, Kriege, Demokratieverständnis, KI, Robotik (um 2022) …  Wie jeder Mensch nach 75 Jahren seines Lebens so viel zu erzählen hat, so auch die vhs Gilching. Es sind bewegte Bilder der Erinnerung, die helfen die Vergangenheit und Gegenwart ein wenig mehr zu verstehen und sich der zukünftigen Entwicklung zu widmen.